1. Das „Rosa Tagebuch“ – Ein guter Start in eine starke Beziehung

Gute Zeiten sind wie Proviant: Genießt jeden schönen Tag, den ihr teilt. Die Kraft liegt in der Gegenwart. Die erste Phase des Verliebtseins ist ein einzigartiges Fest der Gefühle.

Mein ganz besonderer Tipp: Legt ein „Rosa Tagebuch“ an, in dem ihr eure besonderen Momente festhaltet. Schreibt alles auf, was euch erinnernswert erscheint: lustig peinliche Situationen, romantische Augenblicke, skurrile Kosenamen, kitschige Liebesbotschaften..

Untermalt das mit Bildern, Fotos, Postkarten, einem „Souvenir“ aus eurem Lieblingsrestaurant, der Stammkneipe usw. Einfach alles, was euch einfällt und Freude macht.

In dem einen Moment glaubt ihr noch, ihr werdet diesen ewig in Erinnerung behalten. Weil eure frische Liebe euch Flügel verleiht und alles möglich erscheint. Doch mit dem Alltag verblassen auch die schönsten Erinnerungen. So wie man sich gerne Fotos aus Kindertagen ansieht, könnt ihr mit einem Blick in das Rosa Tagebuch später auf eure junge Liebe schauen.

Findet heraus, wie euer Rosa Tagebuch in späteren Krisen eine große Stütze sein kann. Nehmt es als kleine Schatzkiste.

Auch für diejenigen, die schon jenseits des frischen Verliebtseins sind, ist die Sammlung besonderer Momente nie zu spät.

 

  1. Zeit für ReDates

Wenn ihr realisiert, dass ihr im Alltag angekommen seid: Vereinbart  wieder Dates.  Die Häufigkeit hängt davon ab, welche Möglichkeiten ihr habt. Ein berufstätiges Paar mit kleinen Kindern wird mit Sicherheit weniger freie Zeiten einräumen können als diejenigen, die weniger Verpflichtungen haben.

Aber Vorsicht, macht euch selbst nichts vor: Häufig höre ich Aussagen, dafür bliebe keine Zeit. Habt immer vor Augen, dass eure Beziehung im Leben ein tragende Säule ist.  Wenn ihr für diese nicht genügend investiert, bricht sie unter Umständen weg. Und mit ihr nicht selten auch die Balance in anderen Lebensbereichen. „Geht nicht“ signalisiert auch immer eine mangelnde Bereitschaft, klare Prioritäten für die Beziehung zu setzen. Viele Paare kommen erst zur Beratung, wenn es gefühlt schon 5 nach 12 ist. Plötzlich öffnet die Not vorher nicht zugestandenen Raum. Für erfolgreiche Interventionen ist es dann aber oftmals schon zu spät.

 

Wie solltet ihr eure Redates gestalten?

Ganz einfach, macht all das, was euch auch früher Freude bereitet hat. Ein gemeinsames Candlelight Dinner, ein Ausflug ins Grüne, der Besuch einer Ausstellung, Spielen..

Und macht euch zurecht, so wie ihr es bei einem ersten Date auch tun würdet. Folgendes solltet ihr für eure gemeinsame Zeit vereinbaren:

„Nur Du und Ich, kein Handy, kein Computer, kein Fernsehen!“

Gerade das Handy wird von vielen Partnern als großer Störfaktor im Zusammensein beklagt. Lasst es einfach mal aus. Und schenkt eure Aufmerksamkeit und kostbare Zeit dem Menschen und den Dingen, die gerade am wichtigsten sind. Und so praktisch und zeitsparend WhatsApp für den täglichen Austausch auch sein mag: Wenn es um sehr persönliche Beziehungsthemen geht, solltet ihr auch authentisch persönlich sein. Das geschriebene Wort läuft immer Gefahr, falsch verstanden zu werden. Nicht jeder ist ein Meister des Wortes und schon gar nicht der Gefühle. Ehrliche Emotionen zeigen sich nunmal auch nur im ehrlichen und direkten Miteinander.

 

  1. Regelmäßige Beziehungs-Updates

Vorab: Warum treffen wir in so vielen Lebensbereichen eine gute Vorsorge? Wir haben alle möglichen Versicherungen, nehmen in unserem Job an regelmäßigen Teammeetings sowie Seminaren für Teamfindung, Konfliktmanagement und Prozessoptimierungen teil. Auch Gesundheitschecks sind uns wichtig. Das Auto geht in die Inspektion und selbst technische Geräte, die nicht zufriedener machen, werden regelmäßig gewartet, um unkontrollierten Störungen vorzubeugen. Eine Software ohne Updates und Antivirenprogramm ist nicht mehr wegzudenken. Für all das investieren wir Zeit und Geld. Für das aber, was uns durch das Leben trägt, leisten wir oftmals am wenigsten Vorsorge.  Wieso meinen wir, dass ausgerechnet die Liebe von alleine funktionieren soll?

Stabile Beziehungen benötigen regelmäßige Updates:

Was ist gerade bei dir los, was beschäftigt dich, wie war dein Tag, deine Woche? Was läuft im Moment besonders gut, was weniger oder gar nicht? Was wünschst du dir von mir? Kann ich etwas für dich tun? Was könnten wir gemeinsam anders/besser machen?

 

Das ist doch selbstredend, wird jetzt die eine oder der andere sagen. Die Praxis spricht da leider und tatsächlich oftmals eine andere Sprache, mitunter gar keine.

Wir reden nicht mehr, heißt es dann.

Ich empfehle euch jeden Tag einen kurzen und bewussten Austausch.

Hierfür reichen manchmal 10-15 Minuten. Ihr solltet euch aber auch nach Möglichkeit zumindest einmal die Woche mindestens 30 Minuten Zeit für eine Paarkonferenz nehmen. Das klingt vielleicht  nicht romantisch. Doch was nützen schöne Worte, wenn sich Partner nicht wirklich aufeinander einlassen können.  Und einlassen bedeutet nun mal füreinander offen und transparent zu sein und sich selbst und unsere Beziehungsmuster gut zu kennen.  Nur so können Problemstellungen rechtzeitig erkannt und Lösungen gefunden werden.

Wie auch eine Software läuft jede Beziehung eben nur so gut, wie das letzte Update es zulässt.

 

  1. Gute Worte für das gute Gefühl

 

Eines der großen Themen in den Paarberatungen ist die Kommunikation.

Erfahrungsgemäß wünschen sich Frauen von ihren Partnern mehr Austausch: „Er redet nicht!“

Männer hingegen beklagen häufig, dass ihre Partnerin immer reden möchte: „Sie findet kein Ende, alles wird zerredet!“

In meinem Beitrag „Wie bitte!“ gehe ich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und welche Motive dahinterstehen näher ein. Und darauf, wie ihr miteinander kommunizieren solltet, damit ihr euch jeweils nicht nur hört, sondern auch erreicht.

Nicht die Quantität der Gespräche zeichnet die Qualität einer Beziehung aus. Letztlich kommt es darauf an, was wie gesagt wird.

Viele Paare verändern im Laufe der Zeit ihren Blick dahingehend, dass sie sich mehr auf das focussieren, was in der Beziehung nicht gut läuft. Die Kraft liegt aber darin, auf das zu blicken, was uns verbindet. Und genau diese Verbindung sollten Paare pflegen.

Der amerikanische Psychologe John Gottman hat in seinen empirischen Untersuchungen herausgefunden, dass gute Paare vor allem eines auszeichnet: Sie haben ein starkes Interesse daran, dass es jeweils dem anderen gut geht.

Achtet bewusst auf eure Haltung. Es braucht das gute Sehen, um lieben zu können:

„Hübsch siehst du heute aus. Ich mag dein Lächeln. Ich finde es toll, wie du deinen Job machst. Nimm dir doch mal Zeit für dich, ich kümmere mich um den Abwasch, den Einkauf, die Kinder…“

Jeden Tag ein gutes Wort, eine liebevolle Berührung. Und auch die netten Gesten sollten nicht in Vergessenheit geraten. Hin und wieder ein kleiner Blumenstrauß, die Lieblingsschokolade, eine lieber Gruß zwischendurch, eine unterstützende Hand..

Und das ebenfalls  oder gerade an Tagen, an denen euch In-Beziehung- gehen schwerfällt. Weil das jeweilige Commitment zählt, welches sinngemäß lautet: „Auch wenn zwischen uns nicht immer alles rosa ist, du bist mir wichtig, und ich glaube an uns!

 

  1. Einfach mal aus der Reihe tanzen

Damit aus Gewohntsein nicht Gewöhnlichsein wird.

Wenn ihr euch nach etwas in eurer Beziehung sehnt, was ihr schon lange nicht mehr oder vielleicht sogar noch nie gefühlt habt, müsst ihr etwas tun, was ihr noch nie getan habt. Seid mal verrückt, probiert euch aus.

Was wolltet ihr schon immer mal machen, wovon habt ihr schon lange geträumt? Probiert es gemeinsam aus, und entdeckt euch neu.

Wechselt euch mit der Planung besonderer Unternehmungen ab. Und macht es spannend. Vereinbart feste Termine, aber ohne Preisgabe dessen, was euer kleines Abenteuer sein wird.

Ein paar Spielregeln, die ihr beachten solltet:

  1. Macht zeitliche Vorgaben, worauf sich jeder einstellen kann
  2. Gebt Empfehlungen für die richtige Kleidung, damit niemand sich fehl am Platz fühlt
  3. Keine zu gewagten Experimente, die sie oder ihn überfordern könnten. (Ein Überraschungsbesuch im Swingerclub mit verbundenen Augen zum Beispiel könnte sich unter Umständen als böse Überraschung entpuppen)
  4. Legt ein maximales Budget fest, damit niemand unter Druck gerät.

Besonders kreativen und humorvollen Paaren empfehle ich die Herausforderung, dass euer persönliches Event nichts kosten sollte.

  1. Grundsätzlich sollte immer die Idee und die Planung gewürdigt werden, auch wenn etwas nicht so ganz den eigenen Geschmack trifft.

 

Traut euch, aus festgefahrenen Strukturen auszubrechen. Lieben heißt lebendig sein!

 


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